Paul MAKOWSKY

FREE

19. – 31.08.2017

01_Installation view, Paul Makowsky, FREE, Kunstsaele Berlin, 2017.jpg
02_Installation view, Paul Makowsky, Kunstsaele Berlin, 2017.JPG
03_Paul Makowsky_Chloe_C-Print, 2017.jpg

Unser tägliches Wohlbefinden ist, ohne die Beziehungen, in denen wir uns befinden, nicht denkbar. Drastischer ausgedrückt: Ohne Austausch keine Existenz, sowohl physisch wie psychisch. Denken Sie nur an den Kreislauf der Sauerstoffproduktion. Von uns abgegebenes Kohlendioxid wird von den Pflanzen aufgenommen und in frischen Sauerstoff umgewandelt, der anschließend wieder für uns zur Verfügung steht.

Unser Überleben gründet sich auf Austausch und dieser ist kostbar. Mit der Verlagerung dieses Moments in den künstlerischen Raum verschiebt sich dieser Wert vom Praktischen ins Symbolische. Objekte, die auf einer weißen, quaderförmigen Box (FREE) platziert sind, stehen zur freien Verfügung, stellen eine universelle Form des Gebens dar.

Dabei gleicht kein Objekt dem Nächsten, sodass diese, über den Ausstellungsverlauf, in einer sich ständig verschiebenden Dynamik zueinander stehen. Beschenkten ist die Einschätzung über deren Vergleichs-Wert daher nicht direkt gegeben. Einzig die bedingungslose, großzügige Gabe ist gewiss.

Laut Definition bedeutet Großzügigkeit, einen Zug ins Große zu haben. Anders ließe sie sich als die Fähigkeit beschreiben, Raum zu schaffen, Platz zu geben, oder als die Möglichkeit zur Akzeptanz.  Warum sollte sich jemand zu diesem Handeln entscheiden? Um einen Austausch zu vollziehen? Um zu geben? Um liebenswert zu sein? Um auszubeuten? Vielleicht von allem ein bisschen, vielleicht von allem nichts.

Text von Robert Hausmann

---

"In order for something to be handed over, a hand must extend, and a hand must receive."                    (Claudia Rankine)

Generosity, the act of being plentiful or large, why would one decide to employ this action? To be endearing? To consummate an exchange? To exploit or to give? How can the value of an exchange be qualified?

Through placing this gesture within the realms of an artistic institution, its inherent value shifts, rejecting the preciousness of the original, trading it within cultural and social reality. These objects placed on a rectangular white box (FREE) represent a universal form of giving, the mode will continue to be constant, this act of giving with no yearning or want of return. Yet the objects within the exhibition have a constant dynamic turn over, no one object is ever the same as the last, its customers have little to say over its cargo, only to know that a transaction of unwarranted giving will be completed.

Our own anthropological wellbeing cannot exist without exchange, extending from everyday goods to even oxygen and CO2. Our very survival revolves around exchange.

text by Hugo Wheeler